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Die Diskussion über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Pläne der Regierung, private Haushalte zum Wechsel von alten Heizsystemen zu Wärmepumpen zu bewegen, hat zu vielen Verunsicherungen geführt. Während die Umstellung auf umweltfreundlichere Heizsysteme ein lobenswertes Ziel ist, stellt sich die Frage: Ist es nicht sinnvoller, zunächst Fenster und Außentüren zu modernisieren?

  1. Effizienz der Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe arbeitet am effizientesten, wenn sie in einem gut gedämmten Gebäude installiert ist. Alte Fenster und Türen lassen viel Wärme entweichen, was die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen und den Energieverbrauch erhöhen kann. Durch den Austausch von Fenstern und Türen vor der Installation der Wärmepumpe kann diese optimal arbeiten und die Heizkosten effektiv reduzieren.
  2. Minimierung des Energiebedarfs: Bevor man in eine neue Heiztechnik investiert, sollte der Energiebedarf des Gebäudes so weit wie möglich reduziert werden. Neue Fenster und Türen können den Energieverlust deutlich reduzieren. Ein geringerer Energiebedarf bedeutet auch, dass eine kleinere und kostengünstigere Wärmepumpe ausreicht.
  3. Kosten-Nutzen-Verhältnis: Eine energetische Sanierung beginnt am besten dort, wo sie am wirtschaftlichsten ist. Der Austausch von Fenstern und Türen hat oft ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zur sofortigen Investition in eine teure Heizanlage. Zuerst die „energetischen Löcher“ zu stopfen, ist wirtschaftlich sinnvoll.
  4. Wohnkomfort und Wertsteigerung: Neue Fenster und Türen bieten nicht nur energetische Vorteile, sondern verbessern auch den Wohnkomfort durch besseren Schallschutz und höhere Wärmedämmung. Zudem kann die Modernisierung zur Werterhöhung des Gebäudes beitragen.

Im Folgenden sehen Sie eine Modellrechnung für ein Haus von 1982, mit alten doppelverglasten Aluminiumfenstern, einer Wohnfläche von 160m² und einer Fensterfläche von 27m².

Schnell wird klar das die größten Verluste in einem Haus durch die Fenster und angrenzende Bauteile auftreten. Bei der Betrachtung eines Fensters gehen erhebliche Energiemengen über die Randbereiche und den Baukörperanschluss verloren. Um diese Wärmeverluste effektiv einzudämmen ist ein kompletter Fensterwechsel notwendig. Das heißt, dass nicht nur der U-Wert des Glases bedacht und verbessert wird, sondern der des gesamten Fenstersystems inklusive der richtigen Montagetechnik.

Quelle: Hermes Bauphysik